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„Wir sind stolz und dankbar“: SEKEMs Nachhaltigkeitsbericht 2014

Zum achten Mal in Folge veröffentlichen die SEKEM Initiative und ihre Firmen einen jährlichen Nachhaltigkeitsbericht. Das Dokument berichtet über die Entwicklung in den vier Schlüsseldimensionen der Nachhaltigkeit.

“Wir sind stolz und dankbar“, schreibt Helmy Abouleish im Vorwort des dies­ jährigen Nachhaltigkeitsberichts. „Die vergangenen vier Jahre waren für SEKEM nicht leicht und doch können wir nun sagen: ja, wir haben es geschafft“, so der Geschäftsführer der SEKEM Firmen weiter. Der aktuelle Bericht über die nachhaltige Entwicklung innerhalb der ägyptischen Initiative sei gleichzeitig auch ein Zeichen der Dankbarkeit an Partner und Freunde, die SEKEM dabei unterstützt haben, das Jahr 2014 trotz großer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen erfolgreich abzuschließen.

In diesem Geiste wurde der Bericht am 12. April 2015 im Rahmen einer Veranstaltung, bei der einige dieser Begleiter wie die Aktionäre der GLS Bank und OikoCredit anwesend waren, der Öffentlichkeit vorgestellt. Die SEKEM Partner engagieren sich seit vielen Jahren finanziell für und mit der Initiative in Ägypten.

Ein integraler Entwicklungsansatz

Bereits zum achten Mal geben die SEKEM Initiative und ihre Unternehmen einen Jahresbericht über die Erfolge in vier Dimensionen nachhaltiger Entwicklung heraus: Wirtschaft, soziales und kulturelles Leben sowie Ökologie. Die aktuelle Zusammenfassung reflektiert das Bestreben SEKEMs, sich integrativ für die Pflege menschlicher und natürlicher Entwicklung einzusetzen. Anstelle sich etwa auf den wirtschaftlichen Bereich zu konzentrieren und parallel dazu Umweltschutz und soziale Initiativen zu fördern, steht die „Blume der Nachhaltigkeit“, die seit Jahren die Grundlage für die Arbeit SEKEMs bildet, für ein ganzheitliches und gleich­ berechtigtes Zusammenwirken von Mensch und Natur.

Wir sind dankbar, dass wir die Revolutionsjahre gut überstanden haben.

Abfall und Recycling

Vier Jahre nach der Revolution hat sich die Lage in Ägypten etwas beruhigt und das Land findet zu wirtschaftlicher Stabilität zurück. So konnte die SEKEM Firmengruppe ihre Umsätze um 27 % steigern. Mit dieser Entwicklung ging auch eine erhöhte Abfallproduktion einher, die sich allerdings auf 10 % beschränkte – vor dem Hintergrund der Umsatzerhöhung ein äußerst positives Ergebnis.

SEKEM ist zudem bereits heute in der Lage, allen organischen Abfall zu recyceln sowie zusätzlich rund ein Drittel des nicht­-organischen Abfalls wiederzu­verwerten. Das Produktivitätsverhältnis des Einsatzes natürlicher Ressourcen durch die SEKEM Firmen verbessert sich damit kontinuierlich. Knapp die Hälfte alles eingesetzten Verpackungsmaterials wird außerdem bereits recycelt. Die Rate zurückgewonnenen Abfalls steigt stetig.

Auch den noch unvermeidbaren Verbrauch fossiler Brennstoffe konnten SEKEMs Betriebe erheblich reduzieren. Für 70 % aller Produkte wird nun ein zertifizierter CO2-Fußabdruck ermittelt. Die Produktion klimaschädlichen CO2s wurde von 21 auf 13 Kilogramm pro 1.000 EGP Verkaufserlöse reduziert.

Mensch und Natur sollen sich in SEKEM im Einklang entwickeln – und gegenseitig befruchten.
Mensch und Natur sollen sich in SEKEM im Einklang entwickeln – und gegenseitig befruchten.

Immer mehr Wüstenboden bewirtschaftet

Im Bereich der Landwirtschaft konnte SEKEM 2014 mit den Bestrebungen fortfahren, die Wüste zu begrünen. Heute nutzt die Initiative eine Gesamtfläche von 1.628 Feddan (rund 684 ha) in dieser Weise zurückgewonnenen Landes land­ wirtschaftlich. Das entspricht ungefähr der doppelten Fläche des New Yorker Central Parks. Der überwiegende Teil wird bio-dynamisch bewirtschaftet.

Dabei stellt die Bewässerung eine besondere Herausforderung dar. Die Kostbarkeit des Wassers ist SEKEM bewusst und die Initiative strebt jeden Tag aufs Neue danach, so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen. Mit Hilfe von angepassten Bewässerungssystemen konnte SEKEM den landwirtschaftlichen Wasserverbrauch 2014 noch einmal um 25 % reduzieren.

Große Bedeutung sieht SEKEM auch in der Erhaltung und im Schutz von Samen und Monokulturen. Dazu unter­ hält die Initiative seit 2009 eine eigene Samenbank, die im vergangenen Jahr über 234 verschiedene Sorten verfügte – eine Steigerung von 22 % im Vergleich zu 2013.

Soziale Einrichtungen vergrößern Reichweite

Die sozialen Einrichtungen konnten 2014 ihre Aktivitäten ebenfalls ausweiten. Das medizinische Zentrum betreute zuletzt mehr als 41.000 Patienten. Bewohner aus SEKEMs Umgebung profitierten im letzten Jahr zudem von 194 vergebenen Mikrokrediten. Das sind beinahe doppelt so viele wie im Vorjahr. Mikrokredite werden seit 2007 von SEKEM angeboten und sollen Existenzgründungen unterstützen.

Die SEKEM Firmen setzen sich 2014 durch mehrere erfolgreiche Projekte anhaltend für die Chancengleichheit von Frauen und Männern ein. In diesem Zusammenhang ist auch die Nachfrage an der Kleinkinderbetreuung in SEKEM gestiegen. Immer mehr Mütter entscheiden sich für einen Beruf, wenn sie ihre Kinder in guten Händen wissen. 2014 wurden doppelt so viele Kleinkinder in SEKEM aufgenommen wie im Vorjahr.

Die 2012 eröffnete Heliopolis Universität entwickelt sich ebenfalls positiv. Die Zahl der Studierenden stieg auf 554. 20 % von ihnen erhalten ein Stipendium.

Die Entwicklung SEKEMs gibt auch insgesamt Anlass zur Freude: „Wir sind dankbar, dass wir die Revolutionsjahre gut überstanden haben und, froh darüber, dass wir unser wichtigstes Anliegen – die Förderung der Nachhaltigkeit – auch 2014 vorantreiben konnten“, sagt Helmy Abouleish. „Dementsprechend zuversichtlich schauen wir in die Zukunft.“

Lesen Sie hier den ganzen Bericht