Sonntags-Tagebuch I: Erinnerungen an SEKEM-Gründer Ibrahim Abouleish

Die so genannten “Sonntagstreffen” sind in SEKEM zu einer Tradition geworden, die vor vielen Jahren von Gründer Ibrahim Abouleish eingeführt wurden und heute von seinem Sohn Helmy Abouleish fortgesetzt werden. Jede Woche kommen am Sonntagmorgen alle MitarbeiterInnen zusammen, um Gedanken etwa zur Vision und Mission SEKEMs auszutauschen. So soll das Bewusstsein für die Bedeutung von nachhaltiger Entwicklung und deren konkrete Umsetzung gefördert werden. Die Treffen beginnen in der Regel mit einem Gesang des Publikums, gefolgt von einer musikalischen Darbietung – denn SEKEM glaubt an die Kraft der Künste, den Horizont zu weiten und Seele und Geist zu erheben.

Wir laden unsere Leser von Zeit zu Zeit dazu ein, an den Erinnerungen von Dr. Amina Taitoon teilzuhaben. Die langjährige Mitarbeiterin der Heliopolis Universität hat während der Sitzungen mit dem SEKEM-Gründer oft Protokoll geführt und ihre Interpretationen zu verschiedenen der besprochenen Themen niedergeschrieben. 

Ibrahim Abouleish zur Realisierung der Vision

Eine Vision im Geiste zu entwickeln reicht nicht aus. Es müssen praktische Schritte in Richtung dieser Vision unternommen werden. Eine Vision muss Hindernisse und Herausforderunge überwinden, um Wirklichkeit zu werden. Erst dann vertieft sich der Gedanke, und die praktische Arbeit kann zu einem Mittel der Umsetzung dieser Gedanken werden. Abstraktes Denken allein reicht nicht aus für wahrer Entwicklung. 

Einer Vision gehen auch viele wissenschaftliche Erkenntnisse sowie tiefes Wissen und Verständnis voraus. Sie sollte der Erde und den Menschen dienen. Wie in einem Orchester; nur in der Kombination aus Kreativität, Studium und Praxis können die einzelne Musiker mit ihren Instrumenten Melodien wiedergeben, die die Kraft haben, den Menschen zu erheben.