Wenn man Eckart und Irmgard Buchholz zum ersten Mal sieht, machen sie zunächst den Eindruck von zwei Urlaubern, die Ägypten bereisen. Das weit mehr dahintersteckt, wird aber schon nach einer kurzen Unterhaltung klar. Seit 1999 reisen der Augenarzt und die Krankenschwester nach SEKEM und behandeln im Medical Center Patienten mit Augenproblemen. Der Antrieb ist für das Ehepaar ist eindeutig: „Wir sind hier, um den Menschen zu helfen“.
Als Dr. med. Eckart Buchholz seine Praxis in Deutschland aufgab, spendete er einen Großteil der Einrichtung und Geräte an SEKEM. „Wir konnten die Praxis damals nicht an einen jüngeren Kollegen weitergeben, weil zu der Zeit die Anzahl der Ärzte in Deutschland verringert werden sollte“, erinnert sich Buchholz. Seitdem besuchen sie SEKEM ein bis zweimal im Jahr und behandeln während ihres Aufenthalts ca. 100 Patienten. Dazu gehören neben Menschen aus den umliegenden Dörfern auch Schulklassen oder Kinder aus der heilpädagogischen Einrichtung SEKEMs.
Die größte Herausforderung für das Ehepaar Buchholz war zu Beginn die Sprache – die Kommunikation mit den Patienten und auch das Führen von Krankenakten gestalteten sich somit als schwierig. Die hohe Anzahl von Analphabeten erschwert zudem die Untersuchung, wenn es darum geht, Zahlen oder Buchstaben in verschiedenen Größen zu erkennen und so die Sehstärke festzustellen.
Eckart und Irmgard Buchholz unterstützten SEKEM nun schon seit über 15 Jahren mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit und Geldspenden. Leider hat der 83-Jährige noch keinen Nachfolger in Deutschland gefunden, der sein Engagement in Ägypten weiterführen möchte. Aber, „auch die meisten ägyptischen Ärzte arbeiten auf einem sehr hohem Niveau“, sagt Buchholz. Auf die Frage, wie lange er seine Arbeit in SEKEM noch fortsetzten möchte, antwortet er mit einem Lächeln: „Solange es geht, Inschallah“.
Nils Daun
SEKEMs Medical Center beteiligt sich an der Kampagne zur Bekämpfung von Hepatitis C
Ola Hussein, Krankenschwester in SEKEMs Medical Center