Im Mai 2023 wurde zum ersten Mal Weizen auf der SEKEM Wahat Farm geerntet. Das Experiment, Weizen auf einer Gesamtfläche von 50 Feddan (21 ha) anzubauen, erzielte tatsächlich sehr gute Ergebnisse. Die eingefahrene Ernte betrug etwa 1,5 Tonnen pro Feddan (3,6 Tonnen/ha), was für den ersten Anbau sehr zufriedenstellend ist.
Die jüngst deutlich gestiegenen Weizenpreise, verursacht durch den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, veranlasste auch die ägyptische Regierung, die lokale Produktion des Getreides zu intensivieren. 2022 stellte sie mehr Land für den Weizenanbau zur Verfügung und erhöhte auch die Preise für Weizen, die an ägyptische Landwirte gezahlt werden, um sie zu ermutigen, mehr anzubauen. Damit soll die hohe Anhängigkeit Ägyptens von teuren Importen gemindert werden.
Bei richtiger Planung und Bewirtschaftung kann Weizen in der Wüste angebaut werden, da er nicht viel Wasser verbraucht. Derzeit steigen die Preise für Weizen auf dem ägyptischen Markt weiter an, so dass der Eigenanbau wirtschaftlich durchaus sinnvoll ist. Aus Sicht der Landwirtschaft eignet sich Weizen hervorragend für die jährliche Fruchtfolge, da er hilft, Unkraut zu bekämpfen und die Bodenqualität zu verbessern. Derzeit beläuft sich die Gesamtfläche des Weizenanbaus in Ägypten auf rund 3,2 Millionen Feddan. Die Ernte wird noch bis Ende August dauern und wird wohl eine der ertragreichsten seit Jahren sein, so der Chef des ägyptischen Bauernsyndikats Hussein Abu Saddam.
Der in Wahat angebaute Weizen wird nun vor Ort vermahlen und dann auf den SEKEM-Farmen zum Brotbacken verwendet. Es ist geplant, auch in Zukunft Weizen anzubauen und für das nächste Jahr eine größere Fläche mit dem Getreide zu kultivieren.