Voller Aufregung und Vorfreude kamen über 250 Menschen aus aller Welt zum Social Initiative Forum 2019 (SIF), das vom 11. bis 15. Dezember in SEKEM und an der Heliopolis Universität stattfand. Sie alle vereinte der Wunsch, unterschiedliche Wege und Beispiele zur Entfaltung von individueller Potentialer voneinander kennenzulernen.
Vision und Ziele teilen
Das Social Initiative Forum und SEKEM haben eine klare gemeinsame Vision; die Vision alle Menschen gleichermaßen als Individuen und Mitglieder einer großen Gemeinschaft zu stärken, sodass sie ihr Potential finden und entfalten können und zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft bewusst beitragen. „Das SIF hat Menschen aus der ganzen Welt nach Ägypten gebracht, um einen Funken teilen. Dieser Funke beinhaltet das Bewusstsein und den Glauben an das eigene Potential sowie an das der anderer“, sagte Truus Geraets. Truus Geraets und Ute Craemer haben das World Social Initiative Forum (WSIF) im Jahr 2000 ins Leben gerufen, um ein Netzwerk von Einzelpersonen, Initiativen und Organisationen zu schaffen, die diese Vision und Überzeugung teilen.
Stimmen der Zukunft
„Keiner glaubte, dass die Vision von SEKEM realisierbar sei. Aber wir haben in den vergangenen Jahrzehnten viel gelernt, zum Beispiel, dass das unmöglich Scheinende realisierbar wird, wenn es mit einem tiefen Glauben an die Vision vorangetrieben wird. Ibrahim Abouleish begann vor 42 Jahren seine verrückte Vision in die Tat umzusetzen. Nach seinem Tod haben wir beschlossen, eine noch verrücktere Vision für die Zukunft zu formulieren. Und nun können wir von Tag zu Tag mehr Potential zur Verwirklichung dieser Vision erkennen, denn wir sehen jeden Tag, wie sich individuelles Potenzial entfaltet“, berichtet Helmy Abouleish in seinem Beitrag zur SEKEM Vision für 2057. Ähnlich war es auch mit der Anthroposophie, die aus der Philosophie eines Mannes entstand und mittlerweile zu einem internationalen Netzwerk gewachsen ist. Dieses Netzwerk wurde ebenfalls im Rahmen des SIF sichtbar, denn ein Großteil der teilnehmenden Organisationen und Menschen kamen aus einem anthroposophischen Hintergrund.
Am letzten Tag des Forums wurde der Raum in Kreisen gestaltet. Die jüngeren Teilnehmenden saßen in der Mitte des Raumes, während die Ältesten den äußeren Kreis bildeten. Die Diskussion begann mit der Ehrung der Älteren, die den Weg für zukünftige Generationen geebnet haben, gefolgt von den Geschichten jüngeren Teilnehmern, die von ihren inspirierenden Ideen berichteten. Das Potentialentfaltung jedoch keine Altersgrenzen kennt, brachte Dr. Bruno Sandkühler zum Ausdruck: „Mein Pass sagt, dass ich 88 Jahre alt bin, aber mein Herz fühlt sich nicht einen Tag älter als 30″, so der Ägypten-Experte und langjähriger SEKEM-Freund. Während der Diskussion äußerten sich unzählige vielversprechende Stimmen der Zukunft. Die Heliopolis Universität war in diesen Tagen einmal mehr ein offener Raum für das Teilen von Kunst und Kultur, ganz so wie es sich der Gründer Ibrahim Abouleish ausgemalt hatte.
Obwohl das SIF 2019 am 15. Dezember zu Ende ging, beginnt die eigentliche Zukunftsgestaltung erst – während die Entfaltung von individuellem Potentials kein Ende kennt. SEKEM freut sich Teil dieses visionären Netzwerkes zu sein und blickt gespannt auf die kommenden Entwicklungen, für die während des SIF der Grundstein gelegt wurde.
Nadine Greiss
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