Afrika ist der zweitgrößte Kontinent unseres Planeten in Bezug auf Größe und Bevölkerung. Schätzungsweise 1,2 Milliarden Menschen leben auf einer Fläche von 30 Millionen Quadratkilometern. In Afrika befinden sich rund 30% der globalen Mineral-Reserven und die größte Ackerlandfläche der Welt. Trotzdem leben auf dem Kontinent (südlich der Sahara) über 40 % der Menschen unterhalb der Armutsgrenze (Weltbank 2015).
Zum Weltwirtschaftsforum für Afrika, das in Kapstadt stattfand, wurden alle wichtigen Entscheidungsträger des Kontinents eingeladen, darunter Präsidenten, Minister, Geschäftsleute sowie einflussreiche NGOs, Initiativen und Verbände. Gemeinsam wurde über Herausforderungen und Lösungen diskutiert. SEKEMs Geschäftsführer Helmy Abouleish präsentierte SEKEM als ganzheitliche Initiative für nachhaltige Entwicklung im Rahmen einer Session zum Themen Investitionen mit dem Schwerpunkt auf biologische Landwirtschaft.
Die schwerwiegendsten Herausforderungen, die genannt wurden, sprachen vom Umgang mit Ressourcen, Regierungssystemen, Gesundheitsproblemen, mangelhaften Bildungssystemen und Korruption. Innerhalb von vier Schwerpunktbereichen, Innovation, Kooperation, Wachstum und Stabilität, wurden die genannten Herausforderungen im Detail besprochen.
Viele Herausforderungen – große Möglichkeiten für einen Wandel
„Wenn man sich all diese Probleme anschaut, wird deutlich, dass sie mit genau jenem ganzheitlichen Ansatz gelöst werden können, den wir im Rahmen der SEKEM Vision für 2057 umsetzen wollen“, vermerkt Helmy Abouleish. „Für Afrika bedeutet dies beispielsweise, dass die Führungsebenen Korruption verhindern müssen Zusammenarbeit anstelle von Sicherheitssystemen fördern sollten. Im wirtschaftlichen Bereich bietet die Digitalisierung enorme Chancen, wodurch es afrikanischen Ländern ermöglicht wird Entwicklungen zu überspringen, die früher Jahrzehntelang aufgeholt werden mussten, sodass sogar etliche neue Arbeitsplätze geschaffen werden können.“ In Bezug auf Umwelt erhielt das Thema der nachhaltigen Entwicklung große Aufmerksamkeit, was in Afrika dadurch erreicht werden kann wenn keine neuen Produkt hergestellt werden, sondern entweder recycelt wird, Kreislaufwirtschaft umgesetzt wird, oder aus Naturstoffen produziert würde, die im Natur-Kreislauf bleiben. Prinzipiell und mit besonderem Hinblick auf das Thema Bildung wurde deutlich, dass die Jugend die treibende Kraft für die Entwicklung in Afrika sein wird – bedenkt man, dass fast die Hälfte der afrikanischen Bevölkerung jünger als 25 Jahre ist.
“Neben den Herausforderungen hat das World Economic Forum aber auch viele inspirierende Beispiele vorgestellt, die Mut machen, dass wir eine Wandel sogar sehr schnell stattfinden kann und dass jeder von uns überall und jederzeit die Möglichkeit hat etwas zu verändern,” fasst Helmy Abouleish seine Eindrücke vom Weltwirtschaftsforum für Afrika zusammen. Eines dieser vielen Beispielen, ist die Geschichte des jungen kenianischen Lehrers Peter Tabichi, der für seinen alternativen Lehransatz in einem kleinen kenianischen Dorf abseits der Zivilisation, als bester Lehrer der Welt mit dem “Global Teacher Award 2019” ausgezeichnet wurde, der mit einer Million Dollar dotiert ist.
Erster Netzwerk-Workshop zur Stärkung des ökologischen Landbaus in Afrika
SEKEM auf der jährlichen GEN Africa Regionalkonferenz