Hamdy Hamed hat fast 28 Jahre lang vier verschiedene Jobs bei SEKEM ausgeübt. Im Laufe dieser Zeit hat er viel gelernt und ist zuletzt in die Export-Abteilung aufgestiegen. “Ich liebe SEKEM sehr, es ist mein zweites Zuhause”, erzählt der langjährige Mitarbeiter. “Und ich schätze es sehr, dass es Dr. Ibrahims (möge er in Frieden ruhen) Anliegen war, dass die Mitarbeiter kontinuierlich lernen und nicht nur arbeiten.” Nachdem Hamdy sieben Jahre bei SEKEM gearbeitet hatte, wurde ihm eine goldene Anstecknadel von dem SEKEM-Gründer verliehen.
Hamdys Familie
Hamdy wuchs in einer Familie mit drei Brüdern auf. Sein Vater und sein ältester Bruder waren bei der Polizei beschäftigt. Beide sind bereits verstorben. Heute hat der SEKEM-Mitarbeiter selbst drei Kinder, denen er sein Leben widmet. “Mein größter Wunsch ist es, meinen Kindern ein besseres Leben und eine bessere Zukunft zu ermöglichen”, sagt er. Sein ältester Sohn Hamed studiert an der Fakultät für Veterinärmedizin, seine Tochter Fayrouz studiert an der Fakultät für Krankenpflege, und Muhammad, der Jüngste, geht noch zur Schule.
Hamdys SEKEM-Reise beginnt
Bevor er zu SEKEM kam, war Hamdy in einem kaufmännischen und technischen Institut eingeschrieben. Nachdem er seinen Militärdienst beendet hatte, begann er bei der SEKEM Gruppe als Lagerverwalter zu arbeiten, bis er für etwa 11 Jahre der Manager der Lagerhäuser wurde. Obwohl diese Position Strenge im Umgang mit Arbeitern und Fahrern erforderte, war er bei allen beliebt und wurde für sein Engagement, seine Ehrlichkeit und die Zuneigung im Umgang mit den Menschen geschätzt. Nach einiger Zeit suchte er nach einer neuen Herausforderung und wurde in die Exportabteilung versetzt. Für diese Stelle fuhr er häufig zum Flughafen und zu Regierungsbehörden, wo er sich um die Dokumente und die Versandprozesse für SEKEMs Unternehmen NatureTex kümmerte. Weitere 10 Jahre später beschloss Hamdy, in seine Heimatstadt Beni Suef zurückzukehren, um sich auszuruhen und in Frührente zu gehen. Er reichte seine Kündigung ein, aber nach zwei Monaten stellte er fest, dass er wieder arbeiten musste, da sein Sohn nun in die Oberstufe ging, was nicht nur zusätzlichen Aufwand, sondern auch höhere Kosten mit sich brachte.
Glücklicherweise wurde er von Ibrahim Abouleish sofort wieder eingestellt. Dieses Mal bekam er eine Stelle an der Heliopolis Universität für nachhaltige Entwicklung. Dort erwarb Hamdy wieder neue Fähigkeiten wie beispielsweise den Umgang mit dem Computer und speziellen Fachprogrammen.
SEKEM die Vierte
Schließlich, im April letzten Jahres, wechselte Hamdy ein weiteres Mal seinen Aufgabenbereich: Aufgrund seiner 10-jährigen Erfahrung in einem verwandten Bereich wurde er in die Export-Abteilung der SEKEM-Firma iSiS Organic in eine der höchsten Positionen berufen. Hamdy sagt jedoch, dass es nicht sein hauptsächliches Anliegen oder Wunsch sei, eine möglichst hohe Position zu bekleiden.:”Ich und nach um Gottes Anerkennung und ich glaube, dass derjenige, der seine Arbeit mit Hingabe tut, von Gott belohnt und entschädigt wird.”
Der Einfluss von SEKEM auf Hamdy und seine Ziele im Leben
Hamdy hat das Gefühl, dass er SEKEM viel zu verdanken hat, weil es ihm die Möglichkeit gab, vielfältige Fähigkeiten zu erwerben und ihm geholfen hat, eine Familie zu gründen und seinen Kinder Bildung zukommen zu lassen. “SEKEM hat mich gelehrt, organisiert zu sein und ein ruhigerer Mensch zu werden”, erzählt Hamdi. “Das sind für mich sehr wichtige Fähigkeiten, die ich auch meinen Familienmitgliedern beigebracht habe.” Zu verschiedenen Gelegenheiten bringt er seine Kinder mit in die Firma und auf die SEKEM-Farm. Zusammen mit seinem Sohn Muhammad hat er zum Beispiel im Rahmen des „Core-Programs“ gezeichnet und gemalt.
Hamdy: “SEKEM ist wie eine Schule, in der man viel lernt, und das primäre Ziel ist es, die Mitarbeitenden zu unterrichten, nicht, Profit zu machen. Jeder, der dort arbeitet, lernt viel und sammelt Erfahrungen, so wie ich Dank meiner verschiedenen Positionen viel gelernt habe.”
Hamdy unterstützte seine drei Kinder während der gesamten Schulzeit. Und dabei lernte er auch selber viel, zum Beispiel die englische Sprache, die er jetzt lesen und verstehen kann. Er möchte seine Lebensaufgabe für und mit seinen Kindern erfüllen und sich für sie einsetzen, so wie sein Vater sich bemüht hat und immer geduldig war. Der liebevolle Familienvater möchte allen Eltern einen Ratschlag für ihre Kinder geben: “Wir, die Eltern, müssen Zeit mit unseren Kindern verbringen und ihnen besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge schenken. Fragen Sie sie immer nach dem, was sie gelernt haben, verfolgen Sie mit ihnen ihren Bildungsprozess und studieren Sie die Inhalte mit ihnen, als ob Sie sie selber ganz neu lernen würden.”
Nour Altobgy