Gemeinsam an einer grünen Zukunft arbeiten: KHNA-Treffen in Tunesien

Anderthalb Jahre mussten vergehen, bevor es endlich möglich war, dass sich das komplette Team des Wissenshub für ökologischen Landbau in Nordafrika (KHNA, Knowledge Hub for Organic Agriculture in North Africa) vor Ort persönlich begegnen konnte. Das Projekt zur Förderung der Wissensvermittlung rund um die nachhaltige Landwirtschaft in Nordafrika wird vom BMZ finanziert, von der GIZ implementiert und den SEKEM Freunden Deutschland koordiniert. Grund für das späte „Face to Face“-Zusammentreffen waren die hinlänglich bekannten Corona-Beschränkungen, die dem Team mehr als einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht hatten.

Endlich ein persönliches Treffen

Am 18. Oktober war es dann soweit: in Sousse, wo der tunesische Partner CTAB (Technisches Zentrum für ökologischen Landbau, eine Institution der tunesischen Regierung) seinen Sitz hat, trafen vier Tage lang 26 KHNA-MitarbeiterInnen aus fünf verschiedenen Ländern zusammen. Die Teams aus Marokko und Ägypten reisten ebenso an wie der Projektdirektor und ein Experte aus der Schweiz sowie das Koordinationsteam aus Deutschland. So manche KollegInnen kannten sich bis dahin nur aus den rechteckigen Fenstern digitaler Meetings. Die Begrüßungen am ersten Tag fielen deshalb nicht weniger herzlich aus – immerhin hat man im Laufe der letzten 18 Monate schon viel gemeinsam geleistet. Dass zahlreiche Onlinetreffen den persönlichen Kontakt dennoch nicht ersetzen können, wurde während jeder einzelnen Stunde des Workshops klar.

Beste Stimmung und spannende Eindrücke

Geleitet wurde das Treffen von dem KHNA-Projektdirektor Markus Arbenz, der gekonnt durch die einzelnen Teile des intensiven Programms führte. So reflektiere das Team beispielsweise das bisher Geleistete und Erreichte und zog daraus Schlüsse für die künftige Arbeit. Es wurde an der Optimierung der Arbeitsabläufe gearbeitet und viele inhaltliche Punkte diskutiert. Tag drei war Exkursionstag: das tunesische Team hatte Ausflüge zu einer biologischen Granatapfelfarm, einem Eco-Gästehaus sowie einer biologischen Olivenfarm organisiert. Die Stimmung im Team war bestens. Angeregte Gespräche und fröhliche Gesangseinlagen verkürzten die Busfahrten zwischen den einzelnen eindrücklichen Anlaufpunkten.

Von innovativen Mikrointerventionen lernen

Ein echtes Highlight war der vierte Tag, der ganz unter dem Zeichen der MultiplikatorInnen stand. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Projekt und stellten im Rahmen des Workshops ihre geplanten sogenannten Mikrointerventionen vor. Dies sind Aktionen, Veranstaltungen und Trainings, mit denen sie ihr Wissen rund um den Biolandbau verbreiten werden. Die Vorstellungen dieser Ideen geschah auf dem „Mikrointerventionen Bazaar“, auf dem man sich umsehen und -hören konnte und so direkt von der bedeutenden Arbeit der Menschen vor Ort erfuhr.

Damit war dieser erneut sehr ereignisreiche Tag noch nicht vorbei, denn es stand noch der Besuch des CTAB-Instituts und des dortigen Versuchsfelds (Demo Plot) an. Dort wurde die Gruppe auch von Samia Maamar, der Leiterin des für Biolandwirtschaft zuständigen Teils des Landwirtschaftsministeriums, begrüßt.

Beim anschließenden Abschluss des Workshops herrschte die einstimmige Meinung, dass die Veranstaltung unendlich wertvoll und wichtig war. Die persönlichen Begegnungen, der direkte Austausch, die inhaltliche Arbeit und an aller oberster Stelle die Stärkung des Teamgeistes waren eine Bereicherung für alle TeilnehmerInnen und haben die Motivation noch einmal enorm angefacht. Verbunden nicht nur durch die Arbeit für dasselbe Projekt, sondern auch durch die gleichen Werte und Ziele arbeitet das KHNA-Team gemeinsam an einer nachhaltigen grünen Zukunft Nordafrikas.

Tanja Reischl

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