31 Delegierte aus 16 Ländern trafen sich kürzlich im Rahmen der Jahrestagung des internationalen Verbandes der biologisch-dynamischen Landwirtschaft in SEKEM. Es ging um die Zukunft des Demeter-Anbaus. Die Seelenqualitäten in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft“ war das Motto des 19. Demeter International Jahrestreffens.
Die Seele des Farmorganismus
Vom 6. bis 11. Juni trafen sich die Demeter International-Mitglieder in SEKEM und konnten hier sehen, wie Tierhaltung an raue Wüstenumgebung angepasst wird. Außerdem wurde diskutiert, wie der biologisch-dynamische Ansatz mit seinen Präparaten und der Vorstellung des Farmorganismus in anderen, extremen Klimazonen umgesetzt werden kann. Im Mittelpunkt stand dabei stets das Thema Tierhaltung.
„Tiere tragen enorm zur Seele des Farmorganismus bei“, so Demeter International. Studien zeigen, dass sich der Humusgehalt des Bodens durch die Zugabe von ausreichend Tierdung erhöht. Zugleich kann beobachtet werden, dass Betriebe ohne Tierhaltung mit abnehmenden Erträgen zu kämpfen haben, oder zusätzlichen Dünger einkaufen müssen.
Demeter in Ägypten im Jahr 2020
Helmy Abouleish präsentierte SEKEMs vielversprechende Vision für Demeter in Ägypten im Jahr 2020. Diese zielt auf vier Bereiche: Ausbildung, Forschung, Regionalität und Politik. Es gibt den Plan, ein Hochschulstudium sowie einen Ausbildungsgang in biologisch-dynamischer Landwirtschaft in SEKEMs Berufsbildungszentrum und der Heliopolis Universität anzubieten. Vor allem möchte SEKEM Forschungsprojekte unterstützen, wie beispielsweise zur Umweltkostenrechnung, das die tatsächlichen Kosten für die Produktion von Bio-Lebensmitteln offenlegt. Zudem plant SEKEM, im Jahr 2020 drei Mal so viel Fläche mit biologisch-dynamischen Methoden zu kultivieren, wie heute.
Das umfangreiche Programm der Konferenz startete morgens mit einem Beitrag von Dr. Ibrahim Abouleish zu spirituellen Themen. Der SEKEM Gründer sprach zu diesem Anlass beispielsweise über die Vereinbarkeit von Islam und biologisch-dynamischer Landwirtschaft.
Inspirierende Herzlichkeit
Nachdem 1998 bereits die Demeter International-Konferenz in SEKEM stattgefunden hatte, waren alle Teilnehmer von der Entwicklung in den vergangenen 17 Jahre höchst beeindruckt. „Sie verließen SEKEM mit einem sehr zuversichtlichen Gefühl und der Motivation, die Entwicklung SEKEMs als Ansporn für ihre eigene Arbeit zu nehmen“, sagt Angela Hofmann, die für SEKEM an der Organisation der Veranstaltung mitgewirkt hat.
Christine Arlt