Der regelmäßige Unterhalt von Maschinen und Werkzeugen, vor allem im ländlichen Umfeld, ist in Ägypten traditionell eine große Herausforderung. Oft sind die nötigen technischen Kenntnisse für Wartung und Reparatur auf dem Land nicht vorhanden. Zugleich sind viele Maschinen von minderer Qualität, so dass ein großer Bedarf an Unterhalt und Ausbesserung besteht. SEKEM versucht bereits seit langem bessere Voraussetzungen zu schaffen.
Nachdem sich SEKEM-Mitarbeiter Johannes Valentien seit Januar 2014 in einer provisorischen, von einem ägyptischen Unternehmen betriebenen Werkstatt im Umfeld der SEKEM Farm um die Agrarmaschinen SEKEMs gekümmert hatte, konnte im Winter 2014 mit der Planung und schließlich dem Bau einer neuen Landmaschinenwerkstatt auf SEKEMs eigenem Grund und Boden begonnen werden. Ermöglicht wurde dies durch ein Projekt der Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit in Baden-Württemberg (SEZ) und durch das Engagement des deutschen SEKEM Vereins, der seit langer Zeit mit der Stiftung eng zusammenarbeitet.
Kaum war der Bau der Gebäude fertig und die neuen Geräte und Werkzeuge eingelagert und einsortiert, stellte sich ein weiterer Glücksfall ein. Nabil, ein ehemaliger Auszubildender des SEKEM-Berufsbildungszentrums (VTC) im Bereich Metallverarbeitung, der bereits fünf Jahre als Assistent des früheren Cheftechnikers Wolfgang Schulz in SEKEMs Betrieb ISIS Organic tätig war, hatte SEKEM in der Zwischenzeit verlassen und äußerte jüngst den Wunsch, zurückzukehren. Nabil und Johannes arbeiten jetzt im Team zusammen. Nabil bringt ein gutes fachliches Verständnis für die anfallenden Aufgaben mit und spricht Englisch. Die beiden ergänzen sich gut: Johannes kann so beispielsweise leichter Anweisungen an die Traktorfahrer und andere Mitarbeiter weitergeben.
Sauberkeit und Ordnung
Bei der Einrichtung der neuen Werkstatt wurde besonders viel Wert auf Sauberkeit und Ordnung gelegt. So werden jetzt nicht nur Reparaturarbeiten durchgeführt, sondern auch die Wartungspläne aller Agrarmaschinen beaufsichtigt und pünktlich eingehalten. Sogar vorbeugende Kontrolluntersuchungen werden geplant, vorgenommen und anschließend dokumentiert.
Anfang September öffnete das Berufsbildungszentrum nach der Sommerpause erneut seine Tore und alle 30 Lehrlinge erhielten zunächst eine grundlegende Einführung in der neuen, vorbildlichen Arbeitsumgebung. Zusätzlich sollen auch Nachmittagskurse für Menschen aus der Umgebung SEKEMs angeboten werden, die sich im fachgerechten Umgang mit Landmaschinen aller Art üben wollen.
Angela Hofmann, Bijan Kafi
SEKEM Freunde Deutschland
Kürzlich wurden Schweißtrainer in SEKEMs Berufsbildungszentrum ausgebildet
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