„Es steckt an!”, jubelt Gamal El Sayed, der Direktor der SEKEM Schule über die steigende Zahl von Mädchen, die mittlerweile in SEKEMs Berufsbildungszentrum ausgebildet werden. „In der Schreinerei sind jetzt mehr weibliche Auszubildende als männliche“, berichtet er. Das scheint ein Resultat des Girls‘ Day zu sein, den SEKEM seit einigen Jahren am internationalen Weltfrauentag in der SEKEM Schule veranstaltet.
Mit verschiedenen musikalischen Darbietungen feierten die SEKEM Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr ihre Klassenkammeraden, die so mutig waren, die gewohnten Muster zu durchbrechen. Sieben Schülerinnen hospitierten in den Werkstätten für Klempnerei, Schreinerei und Elektrik – Berufe, die vorwiegend von Männern ausgeübt werden. Gleichzeitig schauten sich aber auch 18 männliche Schüler Berufsfelder an, die von Frauen dominiert sind, indem sie ein Praktikum in SEKEMs Kindergarten und an der Schule für Kinder mit Behinderungen absolvierten. Für ihr Interesse und Engagement erhielten die Mädchen und Jungen während der Veranstaltung eine Urkunde.
Mittlerweile ist es zur Tradition geworden, dass einige Schülerinnen und Schüler vier Wochen vor dem Girls‘ Day in verschiedene Berufe in SEKEMs Ausbildungszentrum schnuppern. „Dadurch ist die Zahl der Mädchen, die sich nach der Schule für einen Ausbildungsberuf entscheiden bereits stark gestiegen“, verrät SEKEMs Schuldirektor. „Die Mädchen haben so große Freude an ihrer Ausbildung, dass sie immer mehr Schülerinnen und Schüler mit ihrer Begeisterung anstecken“, so Gamal El Sayed weiter. Ziel des SEKEM Girls‘ Day ist es, nicht nur das Bewusstsein für die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern, sondern auch die Mädchen und Jungen dabei zu unterstützen, einen möglichst passenden Beruf zu finden, der ihnen Freude macht und in dem sie ihre Talente einsetzen und entwickeln können.
Aus Rollenmustern ausbrechen
40 Jahre auf Reisen – unmöglich ohne Frauen