Ein lang ersehnter Traum ging jüngst für Eurythmie-LehrerInnen der SEKEM-Schule in Erfüllung. Schon lange hegten alle den Wunsch, die Eurythmie auch an andere Orte in Ägyptens zu bringen. Ausgerechnet in diesen erschwerten Zeiten wurde der Wunsch nun Wirklichkeit: Es ging in die historische Stadt Luxor, ein Zentrum des Antiken Ägyptens, das noch heute besonders mystisch von jahrtausendealter Geschichte erzählt.
In Luxor ist vor Kurzem die neue Schule „Hebet El Nil“ (Geschenk des Nils) entstand. Die Bildungseinrichtung will, ähnlich wie die SEKEM-Schule, die individuelle Potentialentfaltung der SchülerInnen fördern. Mit dem orientalischen Märchen „Gamil & Gamila“ im Gepäck – und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn alle Kostüme und das Bühnenarrangement kamen mit – reisten 14 SEKEMer von Kairo in den Süden Ägyptens.
„Wir sind mit den Kolleginnen seit der Schulgründung der Schule in Luxor in einem intensiven Austausch und fühlen uns schwesterlich verbunden“, berichtet Martina Dinkel, die langjährige SEKEM-Eurythmistin und -Koordinatorin. „Zwei besondere Schulen in Ägypten, eine in Unter- und eine in Oberägypten, erscheinen uns wie eine Fortsetzung der altägyptischen Kultur. Dort ging es immer um die Balance zwischen den beiden Bereichen.“ Und so soll es heute noch sein.
Die Gäste aus SEKEM führten nicht nur das Eurythmiestück auf, sondern beteiligten sich auch an der Entwicklung des Eurythmie- und Sportunterrichts. „Das ‘Hebet El Nil’-Kollegium hat uns sehr herzlich aufgenommen, als wären wir Teil der Familie”, freut sich Martina Dinkel. Und ihre Kollegin Shaimaa fügt hinzu: „Die Eurythmie in einer anderen Umgebung auszuführen und zu unterrichten fordert Flexibilität. Und auf die SchülerInnen einzugehen verlangte besonderes Einfühlungsvermögen und Anpassungsfähigkeit.“
Zum Ende der Reise hatte das SEKEM-Eurythmie-Team auch noch die Gelegenheit, einige altägyptische Kulturstätten zu besichtigen. „Es war ein spezielles Erlebnis, diese mit ‚eurythmistischen Augen‘ zu entdeckten. Die Wandmalereien beispielsweise verraten auch einiges von den Ursprüngen der Eurythmie“, so Martina Dinkel „und es ist wunderbar, dass die LehrerInnen diese Erlebnisse nun als lebendige Erfahrung in ihren Alltag einfließen lassen können.“