Organisiert durch den niederländischen SEKEM Förderverein sind 30 Lehrer und Dozenten aus unterschiedlichen europäischen Ländern nach Ägypten gereist, um die Heliopolis Universität (HU) und SEKEM zu unterstützen. Der Großteil der niederländischen Dozenten kam von der Zuyd Universität für angewandte Wissenschaften in Maastricht und bot vor Ort Workshops und Kurse für HU-Studenten. Finanziert wurde die Reise von Oxfam Novib, einer niederländischen Organisation, die sich für die weltweite Armutsbekämpfung einsetzt.
Fünf Mitglieder der Fakultät für „International Business and Communication“ (IBC) der Zuyd Universität besuchten für eine Woche SEKEM sowie die Heliopolis Universität und hielten Vorträge, teilten ihre Erfahrungen und legten so den Grundstein für eine zukünftige Zusammenarbeit. „Ich glaube, dass internationale Partnerschaften zwischen Universitäten dazu beitragen, dass ein globaleres Verständnis zwischen Studenten und Mitarbeiten vorangetrieben wird“, sagt Jeanette Oostijen, Dekanin der IBC-Fakultät der Zuyd Universität.
„Die ägyptischen Studenten sind motiviert und wissbegierig“
Zunächst hielten die fünf Dozenten aus den Niederlanden zusammen mit den Kursleitern der HU Vorlesungen. „Obwohl einige Studenten die englische Sprache noch nicht so gut beherrschten, kompensierten durch ihr großes Engagement“, erzählt Nivard Beumers, Dozent für Englisch. „Für mich war es sehr schön zu sehen, wie motiviert und wissbegierig die ägyptischen Studenten sind. Ich bekam viele Inspirationen für meine eigenen Klassen in den Niederlanden.“
Arabisch-Lehrerin Jana de Graef der Zuyd Universität regte einen Dialog mit den HU-Studenten über die arabische Sprache und die europäische Kultur an. Für sie ist ein kontinuierlicher Austausch aufgrund der fortschreitenden Globalisierung und der wachsenden europäisch-arabischen Beziehungen unvermeidlich. Daher wurde ein Online-Meeting für die HU– und Sprachstudenten der Zuyd Universität organisiert, „welches sich auf kurz oder lang für die Studenten auszahlen wird“, ist sich Jana de Graef sicher.
Für die BWL-Studenten wurde ebenfalls ein Kurs angeboten. Mohamed Khalil, Leiter des International Trade Management Research Center der Zuyd Universität, beschäftigt sich mit dem Ausbau von niederländischen technologiebasierten klein und mittleren Unternehmen (KMU). „Wir stellen uns die Frage, wo wir mit unseren technologiebasierten KMUs an SEKEMs Wertschöpfungskette anschließen, einen Mehrwert erzeugen und die Herausforderungen des internationalen Marketings überkommen können“, erzählt Mohamed Khalil. Um sich diesem Thema vermehrt zu widmen, traf er sich mit seinen Kollegen an der HU und Führungskräften von SEKEM. „Der Dialog war inspirierend für die zukünftige Zusammenarbeit und verstärkt den Austausch zwischen Unternehmen und Hochschulen“, sagt er.
Beeindruckt von SEKEMs Kulturleben
Die fünf Lehrer besuchten auch die SEKEM Schulen und nahmen am Musik- und Eurythmie-Unterricht teil. Beeindruckt von den kulturellen Aktivitäten entstanden erste Überlegungen auch an der Zuyd Universität ein Core Program einzuführen. „Der Gedankte ließ mich nicht mehr los: Wie können wir Kunst an den niederländischen Hochschulen integrieren?“ erzählt Sinnika Kroese von der Zuyd Universität, die für SEKEMs Personalabteilung Kurse in Organisationverhalten gab.
Auch der ganzheitliche Ansatz SEKEMs machte Eindruck auf die Lehrer und Dozenten. Für Sinnika Kroese war die gesamte Reise eine große Inspiration: „Wir hatten das Glück, eine Woche mitten in Feldern voller Kamille zu verbringen. Ich habe noch nie so viele Klaviere außerhalb einer Musikschule gesehen und lauter inspirierende Menschen kennengelernt. Die besten Erfahrungen sind jene, die die eigenen Überzeugungen in Frage stellen. Meine Reise nach SEKEM und an die Heliopolis Universität war eine dieser Erfahrungen.“
Noha Hussein
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