2004 initiierte der SEKEM-Gründer Ibrahim Abouleish ein Projekt zur Entwicklung der Dörfer in der Umgebung der SEKEM-Farm. Das Projekt lief zunächst drei Jahre lang, in denen 13 Dörfer (45.000 Quadratkilometer mit 35.000 Einwohnern) mit Kampagnen und Maßnahmen für ihre Entwicklung unterstützt wurden. Etliche Jahre später hat SEKEM diese Initiative erneut aufgegriffen und möchte nun die 13 Dörfer in einer nachhaltigen Transformation unterstützen. Das Projekt trägt damit zur Umsetzung des SEKEM Visionsziels 16 “Gemeinschaftsentwicklung und soziale Transformation” bei. Die folgenden Berichte sind Beispiele für Aktivitäten, die in den vergangenen Monaten stattgefunden haben.
Zweiwöchige Lehrerfortbildung für zwei Schulen aus den 13 Dörfern
Im September 2021 nahmen 38 Lehrer der Tahaweya-Grundschulen an einem zweiwöchigen Lehrerfortbildungsprogramm teil, das von den SEKEM-LehrerInnen durchgeführt wurde. Die zweiwöchige Schulung war die erste von drei Schulungsphasen und diente der Einführung in das Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Alle teilnehmenden Lehrkräfte erhielten eine Teilnahmebescheinigung, die sie zur Teilnahme an den folgenden Fortbildungsrunden qualifiziert.
Amin Abdallah, SEKEM-Lehrer
Start der Sport-Akademie auf der SEKEM
Ende 2021 startete die Sportakademie mit rund 30 Kindern aus den 13 Dörfern, die zweimal wöchentlich für zweieinhalb Stunden zum Fußballtraining kommen. Das Training findet auf dem Fußballplatz der SEKEM Farm statt und die Kinder sind zwischen 7 und 13 Jahren alt. Die Akademie möchte ihr Sportangebot kontinuierlich erweitern, um mehr Jungen und Mädchen aus der Region den Zugang zum Sport zu ermöglichen und den Austausch zwischen den Gemeinden zu fördern. Die Fußballmannschaft soll außerdem der Initiator für die Gründung eines offiziellen Sportvereins sein, der sich an verschiedenen Sportaktivitäten des Regierungsbezirks Sharkia beteiligt und aktiv in die Dörfer geht, um Sportaktivitäten zu initiieren.
Lion Nebelung, SEKEM-Lehrer
NextFood-Inkubationsprogramm für Jungunternehmer aus den 13 Dörfern
Im Oktober 2021 nahmen acht JungunternehmerInnen, darunter vier Frauen und vier Männer, an den ersten beiden von drei Inkubationszyklen teil, die die Entwicklung und das Wachstum von Start-ups in der Agrarwirtschaft und der Agroindustrie unterstützen. Die Absolventen sollen dazu befähigt werden ihr eigenes Minimum Viable Product (MVP; minimal brauchbares oder existenzfähiges Produkt) zu entwickeln, zu lernen, wie sie ihre Finanzen verwalten und ihre Produkte vermarkten können. Außerdem wird ihnen vermittelt, wie sie am besten ihre Kunden erreichen und ihre Verkaufskompetenzen entwickeln können. Der erste Zyklus konzentriert sich auf Wirtschaftsthemen wie Marketing, Geschäftsmodellierung, Finanzen und Machbarkeitsstudien. Im zweiten Zyklus entwickelten die Teilnehmenden einen Prototyp ihrer Ideen. Die Ideen der acht JungunternehmerInnen kamen aus dem Bereich Rinder- und Hühnerzucht sowie Bio-Pilz und -Orangenanbau.
Lion Nebelung
Die Menschen aus den 13 Dörfern: Mohamed Kamal
“Ich bin hier aufgewachsen und habe in den Schulen des Dorfes gelernt. Heute arbeite ich selber in einer dieser Schulen und fühle mich für meine Gemeinde verantwortlich”, sagt Mohamed Kamal, Sozialarbeiter an der Salem-Allam-Schule. Mohamed Kamal wurde im Dorf Galfeena in der Nähe von SEKEM geboren und unterstützt derzeit verschiedene Projekte in SEKEM und in den 13 Dörfern. Von 2005 bis 2013 arbeitete er bei der SEKEM Development Foundation (SDF) als Sozialarbeiter und Koordinator für gemeinnützige Aktivitäten. Jetzt ist er einer der jungen Unternehmer in den 13 Dörfern und hat sein eigenes Viehzuchtprojekt. Außerdem engagiert er sich im Rahmen der Gemeinwesenarbeit für Aktivitäten, die die Landwirtschaft der 13 Dörfer unterstützen. Derzeit ist er aktiv an der Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum für ländliche Entwicklung der Universität Heliopolis (HU-RDC) und Schulen aus den 13 Dörfern beteiligt. Es sind Menschen wie Mohamed Kamal, die die Aktivitäten des HU-RDC und der 13 Dörfer ermöglichen und die die Idee der nachhaltigen Entwicklung von SEKEM in die 13 Dörfer und damit in die anderen Dörfer Ägyptens tragen.
Mohammed Anwar, Projektmanager
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