Bildungsnotstand in Ägypten

In Ägypten gibt es eine Schulpflicht. Doch das öffentliche Bildungssystem ist mit den über 22 Millionen Kindern und Jugendlichen maßlos überfordert. Es herrscht ein echter Bildungsnotstand. So fehlt es an Gebäuden und ausgebildeten Lehrkräften. In den Ballungsräumen teilen sich über 80 Kinder ein Klassenzimmer und es wird in Schichten unterrichtet. Im ländlichen Raum ist der Weg zur Schule oft zu weit. Hier werden die Kinder entweder zuhause oder gar nicht unterrichtet.

Der Notstand zeigt sich auch in der Analphabetenrate in Ägypten. An manchen Grundschulen können 80 Prozent der  Kinder in der 6. Klasse weder schreiben noch lesen. Auch bei den weiterführenden Schulen gibt es viele Jugendliche mit fundamentalen Lese- und Schreibschwächen. Wer einen guten Schulabschluss erreichen möchte, muss sich teure Nachhilfestunden nehmen oder eine Privatschule besuchen. Doch das können sich nur die wenigsten leisten.

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Gemeinsam bringen wir Bildung in die Wüste

Weit weg von den großen Städten entsteht momentan in der westlichen Wüste Ägyptens neues Leben. Neben der Urbarmachung von Wüstenboden soll auch den Kindern und Jugendlichen der Region geholfen werden.

Zurzeit werden sechs Kinder von MitarbeiterInnen in einem provisorischem Raum unterrichtet. Die 6-jährige Mona geht gerne zur Schule. „Ich spiele gerne mit meinen Freunden in der Pause und male gerne“. Mona gehört zu den Kindern die momentan die provisorische Schule besuchen. Damit viele weitere Kinder in der Gegend von einer ganzheitlichen Bildung profitieren können, soll eine umfassende Gesamtschule erbaut werden. Die örtlichen Behörden konnten bereits überzeugt werden – es kann los gehen. Gemeinsam mit der Unterstützung von Freuden aus Europa sollen schon im kommenden Schuljahr 60 Kinder die Chance haben, die neue Schule in der entlegenen Wüstenregion zu besuchen.

Die Zeit der Corona-Pandemie hat uns auch in Deutschland deutlich gezeigt, wie wichtig es in vielerlei Hinsicht ist, dass Kinder in ein gutes schulisches Umfeld eingegliedert sind. Durch die Schulgründung in Ägypten soll ein Grundstein gelegt werden, der möglichst vielen Kindern aus der Wüste die Chance auf ganzheitliche Bildung gibt, sodass sie dazu befähigt werden, ihre Potentiale zu entfalten und die Zukunft ihres Landes zu gestalten.

 

Die SEKEM Schule als Vorbild

Die SEKEM Initiative zur Förderung von nachhaltiger Entwicklung in Ägypten, hat bereits vor über 40 Jahren ein ganzheitliches Schulmodell gegründet und seither erprobt. Angelehnt an die Waldorfpädagogik werden in der SEKEM-Schule neben dem ägyptischen Curriculum auch weitere Fächer unterrichtet, die etwa Kreativität und handwerkliches Geschick fördern sollen. Vor allem aber steht das Anliegen, die individuellen Potentiale der Kinder zu fördern im Vordergrund.

Mehr zur Bildungsidee von SEKEM finden Sie hier!

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