Herausforderung wissenschaftliche Forschung
Ibrahim Abouleish betonte, dass er den Umgang mit wissenschaftlicher Forschung derzeit als eine der größten Herausforderungen betrachte. Eine wissenschaftliche Denkweise, die nicht auf theoretisches Verständnis beschränkt ist, sei eine Notwendigkeit für jede*n in einer führenden Position. Er visualisierte seine Überzeugung, indem er über Menschen sprach, die fest an Gott glauben, zu ihm beten, aber nicht entsprechend handelten. Dies sei ein toter Glaube, der nichts Neues in die Welt bringt. In der heutigen Welt müssen wir jedoch auf der Grundlage der theoretischen Wissenschaft handeln, um erfolgreich und innovativ zu sein. Wissenschaft ist das wichtigste Werkzeug, um eine Vision mit der Realität zu verbinden. Wenn wir zum Beispiel keine schädlichen Düngemittel verwenden wollen, brauchen wir wissenschaftliche Forschung, um alternative Lösungen zu finden.
Interpretation der Ausführungen von Ibrahim Abouleish durch Dr. Amina Taitoon
Wir laden unsere Leser von Zeit zu Zeit dazu ein, an den Erinnerungen von Dr. Amina Taitoon teilzuhaben. Die langjährige Mitarbeiterin der Heliopolis Universität hat während der Sitzungen mit dem SEKEM-Gründer oft Protokoll geführt und ihre Interpretationen zu verschiedenen besprochenen Themen niedergeschrieben.
Die so genannten “Sonntagstreffen” sind in SEKEM zu einer Tradition geworden, die vor vielen Jahren von Gründer Ibrahim Abouleish eingeführt wurde und heute von seinem Sohn Helmy Abouleish fortgesetzt wird. Jede Woche kommen am Sonntagmorgen alle MitarbeiterInnen zusammen, um Gedanken etwa zur Vision und Mission SEKEMs auszutauschen. So soll das Bewusstsein für die Bedeutung von nachhaltiger Entwicklung und deren konkrete Umsetzung gefördert werden. Die Treffen beginnen in der Regel mit einem Gesang des Publikums, gefolgt von einer musikalischen Darbietung – denn SEKEM glaubt an die Kraft der Künste, den Horizont zu weiten und Seele und Geist zu erheben.