Immer wieder wird die Frage an SEKEM herangetragen, ob das SEKEM-Modell kopiert und anderer Stelle in der Welt übernommen werden kann. Die Antwort lautet stets: nein. SEKEM lebt von der Lebendigkeit, der stetigen Fortentwicklung und dem Reagieren auf Gegebenheiten und Entwicklungen. Anstelle einer Kopie, will SEKEM eine Inspiration sein, Erfahrungen teilen und in einem Netzwerk vervielfältigen. In der jüngsten Zeit zeigt sich eine solche Vernetzung und die Inspirationskraft SEKEMs besonders deutlich in Brasilien. Kürzlich berichteten wir bereits über SEKEMs Partner-Initiative Sinal do Vale in São Paulo. Und es gibt noch ein weiteres aktuelles Projekt in dem südamerikanischen Land, das im selben Geiste tätig ist: das ART-Projekt. Projektleiter Manfred von Osterroht berichtet für die SEKEM News von der spannenden Initiative für regenerative Landwirtschaft.
Unsere ursprüngliche Frage lautete: Wie sieht eine Landwirtschaft aus, die tropenrelevant ist und kreativ in der Klimakrisis wirken kann? Wie kann diese Landwirtschaft gleichzeitig so produktiv sein, dass sie die Landwirte brennend interessiert? Und wie können die anthroposophischen Impulse uns dabei helfen? Gemeinsam mit 2 weiteren biologisch-dynamischen Landwirten entwickelten wir das ART-Projekt. ART bedeutet Agrikultur Regenerativ Tropisch. Uns war wichtig, dass die Landwirtschaftsform an einem jetzt schon überheißen Ort praktisch demonstriert werden kann; dass sie aktuelle Forschungen berücksichtigt und objektiv evaluiert werden kann und, dass der Demonstrationsbetrieb durch Veranstaltungen, Kurse und Praktika die Jugend anzieht.
Heilende Landwirtschaft dort wo die Klimakrise bereits zuschlägt
Im Dezember 2019 ging es los und bis heute wir konnten wir bereits erfreuliche Ergebnisse verzeichnen. Wir konnten mit Versuchspflanzungen reiche Erträge erzielen. Die Ausrichtung auf die Stärkung der Vitalität der ganzen Landschaft erwies sich als hitzebeständig. Auch Innovationen wie der Austausch des traditionellen Viehs durch Bäumen und Sträucher, sowie die Nutzung von Breitlaubunkräuter als Begleitpflanzen erwiesen sich als Fruchtbarkeitsspender am rechten Ort und zur rechten Zeit. ART wird aber auch in außer tropischen Landschaften von großem Nutzen sein. Eben überall da, wo die Klimakrisis jetzt schon zuschlägt. Auch deshalb möchten wir möglichst viele Menschen zu uns holen, und ein Lernbetrieb werden. Dafür haben wir die Finca Sabores gegründet. Hier soll gelehrt werden, wie eine Fülle von Ernährungspflanzen mit Hilfe von Bäumen die Landschaft stärkt und das Klima heilen kann.
Das ART-Projekt braucht Unterstützung
Doch die Finca Sabores ist noch im Aufbau und die nötigen Produktionsmittel sind noch nicht komplett. Um Gemüse regenerativ in der Trockenzeit zu produzieren, braucht es beispielsweise eine Bewässerungsanlage. Das ist unser nächstes Ziel und wir sind dankbar für jede Unterstützung um es zu realisieren.
Über einen Projektfond der Stiftung Freie Gemeinschaftsbank in Basel kann das ART-Projekt unterstützt werden:
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