Als Archimedes, der antike griechische Physiker, die Gesetze der physikalischen Mechanismen der Schwimmkörper im Wasser entdeckte, soll er seinen berühmten Ausspruch “Eureka!” getätigt haben, was „Ich habe es gefunden!“ bedeutet. Ähnlich fühlte sich Heba Mosalam, als sie von der HU hörte. “Ich war erstaunt, als ich eine Universität in Ägypten fand, die eine nachhaltige Entwicklung fördert”, erinnert sich die sympathische HU-Dozentin begeistert. “Mir wurde klar, dass dies eine Institution ist, in der ich meiner Leidenschaft folgen könnte.”
Heba Mosalam arbeitet seit 2014 als Dozentin an der Abteilung für Energie in der Technischen Fakultät der Heliopolis Universität für nachhaltige Entwicklung (HU) und engagiert sich bei SEKEMs Projekten für erneuerbare Energien.
Wer sie zum ersten Mal dabei beobachtet, wie sie Vorträge vor den Studenten hält und mit ihnen ernsthaft ihre Fragen diskutiert, dem kommen viele Gedanken und die Frage nach der Geschichte dieser jungen klugen Frau in den Sinn. Obwohl ihre Geschichte nicht so kompliziert ist, zeigt es, wie ihre Leidenschaft sie dazu trieb Ingenieurin und Dozentin im Fachbereich für erneuerbare Energien zu werden.
Leidenschaft für erneuerbare Energien
Die 39-jährige HU-Mitarbeiterin, die 12 Jahre studierte, um ihren Master-und Doktortitel in Umwelttechnik zu machen, graduierte im Jahr 2000 an der Ain-Shams-Universität in Kairo, nachdem sie sich auf Maschinenbau spezialisiert hatte. Während ihrer Studienzeit hatte die Ingenieursfakultät keine Abteilungen für erneuerbare Energien oder Umwelttechnik, für die sie eine große Leidenschaft hegte. Daher entschied sich die ehrgeizige Ingenieurin dazu sich dieses Feld durch ihr postgraduales Aufbaustudium zu erschließen, wodurch sie im Ausland in Projekten für alternative Energien beteiligt war. Zur gleichen Zeit arbeitete Heba in vielen Berufen die im Zusammenhang mit ihrem Know-how im Maschinenbau standen. “Ich habe viele Erfahrungen im Kundendienst gewonnen, in Bezug auf die Bedürfnisse des Marktes und die Wartung von Maschinen”, erinnert sie sich.
Nachdem sie ihren Master-Abschluss gemacht hatte, arbeitete Heba Mosalam als Dozentin in vielen verschiedenen Universitäten in Ägypten, wo sie Zeuge der Hauptprobleme wurde, mit denen das Bildungssystem in Ägypten konfrontiert ist, vor allem in den privaten Universitäten des Landes: ” Das Gewinnstreben in den Vordergrund zu stellen, nicht in die Studenten zu investieren und ihnen nicht beizubringen die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu bewältigen, ist ein großer Fehler “, sagt die Doktorin der Ingenieurwissenschaften. “Es dauerte lange, um eine Universität wie die HU zu finden, die einen Praxisbezug und zur gleichen Zeit einen modernen theoretischen Ansatz für ihre Studenten anbietet.”
Heba ist nicht nur die Leiterin der Techniklabore und Werkstätten an der HU, sie ist auch für SEKEMs alternative Energieprojekte verantwortlich. “SEKEM setzt innovative Projekte um, die Umweltprobleme nachhaltig lösen sollen. Das versetzt uns, auch als Lehrer, in einen Zustand des kontinuierlichen Forschens und Lernens, um sie zu fördern und damit der Gemeinschaft zu dienen”, erzählt die kluge Dozentin über die Win-Win-Situation zwischen SEKEM und seinen Mitgliedern. Deswegen ist Heba Mosalam zum Beispiel verantwortlich für die Überwachung des neuen Solarkraftwerks auf der SEKEM Farm, das das erste seiner Art in Ägypten ist. Heba erkennt die Notwendigkeit alternative Energiequellen zu erschließen, um die steigende Nachfrage zu befriedigen, da Ägypten in den letzten Jahren unter Energieknappheit und Stromausfällen zu leiden hatte.
Individueller Unterricht: Verständnis für die Anstrengungen der Studenten
Durch Hebas junges Aussehen und ihre freundlichen und aufgeschlossenen Gespräche mit den Studenten, entsteht leicht der Eindruck, dass sie nicht nur eine liebenswürdige Lehrkraft, sondern auch wie eine große Schwester für die jungen Menschen ist. “Ich kann ihre Anstrengungen beim Lernen nachvollziehen, vor allem bei denjenigen, die bestrebt sind sich auf einem noch jungen Feld der Ingenieurwissenschaften in Ägypten wie erneuerbare Energien zu spezialisieren”, erklärt die eifrige Dozentin. Heba musste solche Herausforderungen während ihrer Studienjahre ebenfalls bewältigen. “Ich versuche nicht nur meine eigenen Erfahrungen einzubringen, sondern auch Verständnis für ihre Situation aufzubringen, um ihren Bildungsweg zu erleichtern.”
Neben der Qualität der Ausbildung, sieht Heba viele andere Vorteile, die die Heliopolis Universität ihren Studierenden bietet im Vergleich zu anderen Universitäten. “Die kleinen Klassen und die grüne Umgebung auf dem Campus reduzieren den Stress bei den Studenten”, erzählt die aufmerksame Akademikerin. Zusätzlich zum Lehrplan beziehen die HU Dozenten ihre Studenten in Ingenieursprojekte in Ägypten ein, damit sie Informationen und Erfahrungen über die Bedürfnisse des Marktes und seiner Entwicklung sammeln können. “Es ist wichtig für die Studenten Feldforschungen durchzuführen und zur gleichen Zeit in den Arbeitsmarkt einzutreten. Auf diese Art und Weise werden sie für ihre zukünftigen Berufswege nach der Graduierung gut vorbereitet sein “, sagt Heba Mosalam.
Mitte 2017 wird Heba Mosalam dabei sein wenn ihre ersten Studenten die Universität abschließen. “Ich habe gesehen wie sich ihre Denkweise erweitert und ihr Selbstvertrauen entwickelt hat”, sagt sie wehmütig. “Ich wünsche ihnen eine gute Zukunft und wir an der HU werden auf sie warten, damit sie sich uns als Mitarbeiter bei SEKEMs alternativen Energieprojekten anschließen, da wir von ihrer sehr guten Ausbildung und Expertise überzeugt sind.”
Noha Hussein
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