Saubere Tische, geputzte Böden und leere Mülleimer – diese Dinge fallen sofort ins Auge wenn sie das Büro verlässt. Doch das ist längst nicht alles. Die Reinigungskraft Badr Zakaria verbreitet eine besonders positive Stimmung, wann immer sie einen Raum betritt. Dadurch ist sie bei allen SEKEM-Mitarbeitern bekannt und beliebt. „Ich mag es, mit Leuten zu reden und ihnen zu helfen wenn ich kann“, sagt die fröhliche Frau.
Verständnis für SEKEMs ökologisches Engagement
Die 37-Jährige arbeitet seit 2012 für SEKEM. Neben der Reinigungstätigkeit ist Badr für die Mülltrennung in SEKEMs Firmenzentrale verantwortlich. „Wir, die Reinigungsmitarbeiter, sind speziell darauf geschult den Müll professionell zu trennen”, sagt sie. „Es gibt wiederverwendbare Gegenstände, Einwegartikel und Materialien, die anderweitig weiterverarbeitet werden können – wir sortieren sie voneinander. Das trägt dazu bei, die Umwelt sauber zu halten“, erklärt die engagierte SEKEM-Mitarbeiterin.
SEKEM verfügt seit jeher über eine Strategie zur Abfallwirtschaft, wodurch eine nachhaltige ökologische Entwicklung gewährleistet werden soll. Alle SEKEM-Mitarbeiter sind dazu aufgerufen diese zu unterstützen. „Fast in jeder Ecke in SEKEM finden sich verschiedenfarbige Mülleimer. Jeder von ihnen ist für eine spezielle Art von Müll vorgesehen, Kunststoff, Metalle oder Papier beispielsweise. Alle Angestellten sind verpflichtet den Müll entsprechend zu trennen“, so Badr.
„SEKEM nimmt alle Mitarbeiter gleichermaßen wahr.“
Die Mutter eines Sohnes und einer Tochter war als Küchenhilfe in einer bekannten Konditorei tätig bevor sie sich SEKEM anschloss und bevor sie heiratete. „Nach meiner Hochzeit musste ich meinen Job dort aufgeben da die Geschäftspolitik des Betriebes die Einstellung von verheirateten Frauen ausschließt“, erzählt Badr. „SEKEM ist das genaue Gegenteil. Hier werden die weiblichen Mitarbeiterinnen, vor allem die Mütter, sogar unterstützt. Flexible Arbeitszeiten und eine stetige Verbesserung der Arbeitsumgebung helfen Frauen dabei Beruf und Familie zu kombinieren.“
Ebenfalls durch altmodische Traditionen, war es der jungen Badr nicht möglich ihre pädagogische Laufbahn in der Schule zu Ende zu führen. Jahre später besuchte sie dann allerdings einen Alphabetisierungskurs für Erwachsene und ist nun sogar in der Lage ihren Kindern bei den Schulaufgaben zu helfen. „Jeder sollte Recht auf Bildung und die Freiheit für persönliche Entwicklung haben. In SEKEM kann ich sehen wie dies gefördert wird“, sagt sie zufrieden lächelnd. „SEKEM nimmt alle Mitarbeiter gleichermaßen wahr. Wir werden alle gleich behandelt und fühlen uns wie eine große Familie zueinander zugehörig.“
Gemeinsam mit ihren Kollegen nimmt Badr jeden Tag am Morgenkreis von SEKEMs Firmenzentrale teil. Manager, Angestellte, Servicepersonal und auch der Geschäftsführer stehen Seite an Seite nebeneinander und besinnen sich mit einigen Worten SEKEMs Vision sowie der Gleichheit der Menschen. „Ich wünschte, dass SEKEMs Konzept von Gleichheit sich in ganz Ägypten verbreiten würde. Denn dann würde mehr Verständnis dafür entstehen, dass wir alle gleiche Chancen im Leben verdienen haben und niemand ausgeschlossen werden darf“, sagt Badr Zakaria.
Noha Hussein
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