„Ich liebe es, dass wir die Geburtstage gemeinsam feiern. In meiner Abteilung sammeln wir Geld und kaufen Kuchen oder Geschenke. Außerdem wird auf der Farm immer eine Feier veranstaltet für diejenigen, die im selben Monat geborenen wurden“, erzählt Amany Elsayed begeistert von eine der vielen Traditionen, die sie in SEKEM so schätzt. Die Führungskraft arbeitet seit 16 Jahren in SEKEM und ist noch genauso motiviert wie am ersten Tag. Ihre berufliche Laufbahn innerhalb der Initiative startete bei dem Pharmazie-Unternehmen Atos und aktuell ist sie Quality Assurance Supervisor bei der Bio-Firma iSiS Organic, wo sie für die Qualitätskontrolle und Dokumentation zuständig ist.
Schicksalsfügung in SEKEM
Amany wurde in Belbeis geboren und graduierte an der Landwirtschaftsfakultät mit Schwerpunkt auf dem Gebiet der Lebensmittelindustrie. Zwei Jahre nach ihrem Abschluss kam sie zu SEKEM.
Das Schicksal brachte Amany und ihren Mann Sameh in SEKEM zusammen, so ist die langjährige Mitarbeiterin überzeugt. Sameh arbeitete in einem Team, das sie leitete. Inzwischen sind die beiden seit acht Jahren glücklich verheiratet und haben zwei Kinder: ihre Tochter Sama ist sieben Jahre und ihr Sohn Seif fünf Jahre alt. Beide besuchten den SEKEM Kindergarten und Sama geht jetzt in die SEKEM Schule. „Die SEKEM Schule ist so anders als andere Schulen, weil sie die Kinder nicht dazu drängen, Stifte zu halten, zu schreiben und von klein auf auswendig zu lernen. Sie lernen vielmehr zu zeichnen, zu denken und ihre Fähigkeiten zu entwickeln“, so die liebvolle Mutter. „Sama kann zum Beispiel bereits in ihrem jungen Alter stricken. Außerdem wartet sie nach der Schule auf mich, bis ich mit der Arbeit fertig bin, und lernt in der Zeit zum Beispiel wie man Bastelarbeiten macht. Sie macht sogar Armbänder für mich!“
Amanys Sohn Seif lernt ebenfalls Zeichnen, Malen und Töpfern im SEKEM-Kindergarten: „Das gefällt mir sehr gut und es ist besser als andere Systeme. Ich möchte ihn nicht unter Druck setzen, damit er immer Spaße am Lernen hat. Wenn sie später in die Schule kommen, wird ihnen alles von Grund auf beigebracht, einen zu Stift halten und zu schreiben. Und wenn ein Kind ein bestimmtes Problem hat, bekommt es besondere Aufmerksamkeit“, zeigt sich Amany begeistert und dankbar.
SEKEM ist mehr als ein Arbeitsplatz
Die begeisterte Mitarbeiterin hat viel von SEKEM gelernt. Die Arbeit hat sie dazu gebracht, neue Leute kennenzulernen und extrovertierter zu werden. Sie lernte, geduldig zu sein und mit verschiedensten Menschen entsprechend ihrer Persönlichkeit umzugehen. „Hier gibt es keinen Unterschied zwischen den Arbeitern und ich hatte bisher mit niemandem Missverständnisse oder Reibereien. Wir alle teilen Liebe, Zuneigung und soziale Beziehungen, feiern gemeinsam festliche Anlässe und helfen uns in schweren Zeiten.“ Amany nahm auch an einem ICDL-Kurs (International Computer Driving License) teil, um ihre Computerkenntnisse zu verbessern.
In Zukunft möchte Amany weiterhin Neues ausprobieren und lernen, Orte und Positionen erkunden, sei es innerhalb oder außerhalb des Unternehmens. Darüber hinaus wünscht sie sich, dass ihre Kinder eine erfolgreiche Zukunft haben werden.
Nour Eltobgy