Die ägyptische Vereinigung für biologisch-dynamische Landwirtschaft (EBDA) ist die größte Vereinigung ökologischer und biodynamischer Landwirte in Ägypten. Derzeit führt die EBDA einen Forschungsversuch durch, der sich mit Lösungen zur Bewirtschaftung von salzhaltigen Böden befasst.
Der hohe Salzgehalt in den Böden oder im Bewässerungswasser stellt eine große Herausforderung für viele Landwirte dar und wirkt sich negativ auf den Ertrag und die Qualität der Pflanzen aus. Das De-Salt-Projekt wurde gemeinsam mit den niederländischen Partnern Necttaerra, den Salt Doctors und Delphy ins Leben gerufen, um ein Modell zu entwickeln, das die Landwirte bei der Bewältigung des Salzproblems unterstützt.
Im Rahmen dieses Projekts arbeitet die EBDA derzeit an zwei Versuchen. Im ersten Versuch wurde ein Feddan (entspricht 4200 Quadratmetern) salziger Boden mit 8 verschiedenen Kartoffelsorten bepflanzt. Dabei wurde ein Ertrag von 8 Tonnen erreicht. Zum Vergleich: Im ökologischen Landbau liegt die Ernte durchschnittlich zwischen 12 und 15 Tonnen pro Feddan. Unter den salzigen Bedingungen war das Ergebnis zufriedenstellend und es konnte definiert werden, welche Sorten besser und welche schlechter mit den salzigen Verhältnissen klarkommen.
Ein weiterer Versuch wurde auf Boden mit besonders hohem Salzgehalt durchgeführt (20 ds/m, was der Hälfte des Salzgehaltes des Meerwassers entspricht). Es wurden Pflanzen angebaut, die normalerweise in Böden mit 3 ds/m wachsen: Blumenkohl, Brokkoli, Weißkohl, Rotkohl und rote Rüben. Die EBDA behandelte den salzhaltigen Boden mit bestimmten Bakterien und wandte spezielle Pflanztechniken an, wodurch die Salze beispielsweise auf der Oberfläche reduziert wurden. Nach der Ernte der Wintersaison beginnt im Juni die Sommersaison mit Pflanzenkulturen wie Auberginen, Chili, Okra oder Mais.
Eines der Ziele des De-Salt-Projektes ist der Aufbau von Kompetenzen für Landwirte. Die EBDA veranstaltet daher regelmäßig Schulungen für ihre 38 angestellten Ingenieure aus ganz Ägypten. Die Experten werden darin vorbereitet, Wissen an alle Mitglieder der Vereinigung weiterzugeben sowie Fragen und Herausforderungen gemeinsam zu betrachten und anzugehen. So kann auch dafür gesorgt werden, dass das De-Salt-Projekt diejenigen erreicht, die von besonders stark salzbelasteten Böden betroffen sind.