Wie kann beispielsweise Feigenmarmelade dazu beitragen, nachhaltige Entwicklung zu fördern? Zusammen mit der Deutschen Umwelthilfe e.V. finanziert Rapunzel Naturkost, führender Bio-Lebensmittelproduzent in Europa und ein langjähriger SEKEM-Partner, zwei von SEKEMs Sozial- und Umweltaktivitäten mit dem so genannten Hand in Hand-Fonds (HIH).
Seit 17 Jahren importiert Rapunzel SEKEMs biodynamischen Sesam, welchen SEKEMs Unternehmen Lotus verarbeitet. Aber die Beziehung zwischen SEKEM und Rapunzel geht weit über Handelsgeschäfte hinaus – mit HIH.
Selbstständige Frauen in ländlichen Gebieten
In diesem Rahmen schulte Rapunzel beispielsweise 50 Ehefrauen und Töchter von SEKEMs Vertragsbauern in der Fayoum Oase und in den angrenzenden Dörfern. Durch die Fortbildungen lernten die Frauen verschiedene technische Fertigkeiten in der kleineren Produktion von Nahrungsmitteln und Kosmetik, welche die Kulturpflanzen in den umliegenden ländlichen Gebieten weiterverarbeitet. So stellen die Frauen zusammen beispielsweise Feigenmarmelade, verschiedene Milchprodukte sowie Essiggemüse und flüssige Seife her.
“Solche Projekte sind Türöffner: Sie schaffen Arbeitsplätze”, Naglaa Ahmed, Projektkoordinatorin bei SEKEM.
“Die Frauen waren sehr wissbegierig und bereit, sich technisch weiterzuentwickeln”, sagt Naglaa Ahmed, Projektkoordinatorin bei SEKEM. Durch das Know-how, das die Frauen bei der Schulung erhalten haben, können sie nun ein eigenes Einkommen erzielen und ein Netzwerk aufbauen, die gesunden Produkte aber auch gleich zu Hause nutzen. Die Fortbildung stärkte auch ihre Kommunikations- und Verhandlungsfähigkeiten. “Solche Projekte sind Türöffner: Sie schaffen Arbeitsplätze, auch für die Frauen in den nicht-städtischen Gebieten. So können sie bei der Erhöhung ihres Haushaltseinkommens helfen, ohne finanziell von ihren Männern abhängig zu sein”, fährt sie fort.
Vielversprechende Zukunft mit Bäumen
HIH fördert nicht nur Frauen, sondern auch die junge Generation, nämlich Studenten. In diesem Zusammenhang führten SEKEM for Land Reclamation und die Heliopolis Universität für nachhaltige Entwicklung gemeinsam ein Projekt durch. Von HIH finanziert, wurden insgesamt 2000 Bäume verpflanzt. Die SEKEM for Land Reclamation pflanzte 1900 Bäume auf der SEKEM Farm in Minya in Oberägypten. Die anderen hundert Bäume verschönern nun den Zaun der Heliopolis Universität in Kairo. Und wer hat sie gepflanzt? Die Studierenden der Heliopolis Universität!
Das Projekt motiviert Studenten dazu, sich mit aktuellen ökologischen Herausforderungen wie Klimawandel und Wüstenbildung auseinanderzusetzen. „Ein effizienter Praxisteil des Kurses „Nachhaltige Entwicklung“, den wir den Studenten im Rahmen des Core Programs anbieten“, so Mohamed Anwar, Trainer des Centre of Excellence an der Heliopolis Universität. Der Kurs zur nachhaltigen Entwicklung fördert die Fähigkeiten der Studierenden, Innovationen zu entwickeln und soziale Verantwortung gegenüber ihrer Gemeinschaft zu übernehmen. “25 Studenten pflanzten hundert Bäume. Jeder Baum ist mit dem Namen seines Sämanns versehen “, fährt Mohamed Anwar begeistert fort. Innerhalb der kommenden Jahre werden die Bäume um die Heliopolis Universität herum wachsen und weiterhin die Namen der vielversprechenden Zukunftsführer tragen – eine Betonung der SEKEM-Vision, eine nachhaltige Gemeinschaft zu entwickeln.
Noha Hussein
Erfahren Sie mehr über SEKEMs Besuch auf der Leitmesse für die Bio-Branche
Die österreichischen SEKEM Freunde pflanzen Bäume in der Wüste
„Ohne intakte Natur gibt es keine intakte Gesellschaft“, Dr. Michael Succow