Sexuelle Belästigung ist in Ägypten ein ernstes Problem. Es ist schwierig, den aktuellen Prozentsatz der Frauen zu bestimmen, die sexuelle Belästigung erlebt haben, da sie nicht gemeldet werden und kulturelle Faktoren die Definition von Belästigung beeinflussen. Die Studie “Study on Ways and Methods to Elimination Sexual Harassment in Egypt”, die 2013 von UN Women durchgeführt wurde, ergab jedoch, dass über 99% der damals befragten ägyptischen Mädchen und Frauen in ihrem Leben irgendeine Form von sexueller Belästigung erlebt haben (UNFPA Ägypten). Um sexuelle Belästigung in Ägypten einzudämmen, bieten zivilgesellschaftliche Organisationen und Interessenvertretungen Unterstützung an und drängen auf einen stärkeren rechtlichen Schutz der Opfer. Die Umsetzung und Durchsetzung von Gesetzen ist jedoch nach wie vor eine Herausforderung, da die gesellschaftlichen Einstellungen tief verwurzelt und auch finanzielle Ressourcen unzureichend sind. Deshalb ist es so wichtig, die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren.
Seit 2014 hat die ägyptische Regierung alle Universitäten in Ägypten aufgefordert, in dieser Frage tätig zu werden. Derzeit eröffnen eine Reihe ägyptischer Universitäten (Mansoura, Kairo, Ain Shams, Assiut, Benha und andere Universitätskliniken) die ersten “Safe Women”-Kliniken und schaffen Initiativen gegen sexuelle Belästigung auf ihrem Campus (American University of Cairo). . Die Heliopolis University (HU) folgte diesem Beispiel und startete im März 2022 die Kampagne Sexual Harassment Free Campus (SHFC), welche darauf abzielt, einen sicheren Raum zu schaffen, in dem jeder ermutigt wird, sich zu äußern. Mit Hilfe von Broschüren, Videos, Informationsständen und Theaterproduktionen soll das Bewusstsein für das Problem geschärft werden.
Im November 2023 kündigte der Space of Culture den Start der dritten Phase der Kampagne mit Eröffnungsreden von Prof. Dr. Gouda (Präsident der Heliopolis University) und Dr. Heba Mohamed (Dekanin der Fakultät für Physiotherapie) an. Die dritte Phase startete mit zwei Veranstaltungstagen auf dem Campus, die Mini-Workshops, lockere Gespräche, Straßen- und Puppentheater umfassten. Im Rahmen der Kampagne hielt Professor Dr. Omar Ramzy (Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der HU) einen Vortrag mit dem Titel “Was Gewalt gegen Frauen kostet”, in dem er über die wahren Kosten geschlechtsspezifischer Gewalt für die ägyptische Wirtschaft und ihre negativen Auswirkungen auf das BIP des Landes sowie auf die Produktivität und die Arbeitskraft sprach (The Egypt Economic Cost of Gender Based Violence Survey Egypt 2015).
Es ist wichtig, das Bewusstsein für dieses Thema weiter zu schärfen, da es dazu beiträgt, eine breite Unterstützung und den politischen Willen für die Umsetzung von Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter zu gewinnen. Als nächsten Schritt der SHFC-Kampagne wird die HU eine Zusammenarbeit mit dem National Council of Women in Egypt beginnen.
Um mehr über den SHFC der Heliopolis Universität zu erfahren, sehen Sie sich die folgenden Videos an!
https://www.youtube.com/watch?v=wKogehOiodk
https://www.youtube.com/watch?v=8gdBufN_c2s
https://www.youtube.com/watch?v=taG2TvK9l6k