Im Rahmen der neuen Agenda der niederländischen Regierung, die unter anderem die Entwicklung von Kooperationsprojekten mit anderen Ländern vorsieht, organisierte die „Grote Midden Oosten Platform“ (Große Plattform Mittlerer Osten (GMOP)) die Konferenz “Chancen und Möglichkeiten für die Jugend im Nahen Osten”. Vier junge Teilnehmer aus dem Nahen Osten und Nordafrika wurden auf die interdisziplinäre Konferenz nach Den Haag eingeladen. Die vier Teilnehmer repräsentierten ihre Länder sowie die Organisationen für die sie arbeiten. Hauptziel der Konferenz war es, die junge Generation dieser Region und ihre Herausforderungen in den Fokus der neuen niederländischen Regierung zu rücken.
Eine dieser jungen Teilnehmerinnen war Noha Hussein aus SEKEMs Kommunikationsabteilung. „Ich bin den SEKEM Freunden aus den Niederlanden sehr dankbar, dass sie mir die Teilnahme an der Konferenz ermöglicht haben“ sagt Noha. Der niederländische SEKEM Förderverein hat die Verbindung zwischen SEKEM und der GMOP hergestellt und Noha Hussein eingeladen, indem sie für alle Kosten aufkamen. „Obwohl ich das erste Mal in Europa war, fühlte ich mich Dank der herzlichen Unterstützung von Hendrik Jan Bakker und Dr. Bert de Graaf sowie seiner Frau Tine wie Zuhause“, freut sich Noha. „Die SEKEM-Freunde sind sehr großzügige Menschen, die stets danach streben, anderen zu helfen. Sie zeigen ganz deutlich, dass sie die SEKEM-Vision tief in ihren Herzen tragen.“
SEKEM als ägyptisches Vorzeigemodell
Während der Konferenz nahm Noha an einer Arbeitsgruppe teil und stellte die SEKEM-Initiative als Vorzeigemodell für nachhaltige Entwicklung und internationale Kooperationen vor. „Ich bin überzeugt, dass SEKEM viele Lösungen für die Herausforderungen bietet, mit denen mein Heimatland konfrontiert ist“, sagt die junge SEKEM-Mitarbeiterin. „Vor allem wenn es um junge Menschen geht, ermöglicht es SEKEM, dass wir unsere verborgenen Talente entdecken und uns entwickeln. Seitdem ich bei SEKEM arbeite, habe ich enorm viel Unterstützung bekommen – vor allem was die Entwicklungsmöglichkeiten und das Lernen in meinem täglichen Arbeitsumfeld betrifft“, erzählt sie.
Die Ägypterin ist tief inspiriert von der SEKEM Vision, mit der Dr. Ibrahim Abouleish die SEKEM Initiative gründete. „Schon vor 40 Jahren konnte er die Herausforderungen von heute vorhersehen. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Vermittlung seiner Vision und das Anliegen, Menschen auszubilden und in ihrer Entwicklung zu unterstützen, ein Teil meiner persönlichen Pflicht gegenüber meinem Land ist.“
Verschiedene Perspektiven, gleiches Anliegen
In vier Arbeitsgruppen beschäftigten sich die Teilnehmer mit verschiedenen Fragen aus dem Publikum. In den Antworten zeigten sich meist die verschiedenen sozialen und kulturellen Herausforderungen ihrer Heimatländer. Vor allem solche Probleme, die junge Menschen davon abhalten, aktive Mitglieder in der Gesellschaft zu sein, wie etwa Bürokratie, mangelhafte Bildungssysteme oder schlechte Arbeitsbedingungen.
Alle Teilnehmer brachten unterschiedliche Perspektiven zum Vorschein. „Obwohl wir alle aus derselben Region kommen, hat jedes Land seine eigenen Voraussetzungen und Problematiken. Diese Vielfalt war sehr wichtig, um die besten Entwicklungsansätze zu erkennen“, so Noha. Aus Libyen nahm Asma Khalifa, Ausbilderin des Projekts “Young Peace” von einer lokalen NGO in Tripolis teil. Asma ist auch die Mitbegründerin von „Tamazight Women Movement“, einer Ideenwerkstatt, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter und die Erforschung der indigenen Frauen in Libyen und Nordafrika einsetzt. Der Libanon wurde durch Khadija Hamouchi vertreten. Die junge Frau ist Gründerin von “Sejaal“, einer Initiative, die jungen Arabern eine Plattform bietet, sich für eine innovative Wirtschaft zu engagieren. Und aus den Vereinigten Arabischen Emiraten besuchte Mousa Yassin, Mitgründerin und Geschäftsführerin von “Geeks“, einem innovativen Startup, das innovativen IT-Service bietet, die Veranstaltung.
„Für Ägypten hoffe ich, dass es immer mehr Initiativen wie SEKEM geben wird, die sich wirklich auf die individuelle Entwicklung innerhalb der Gemeinschaft konzentrieren.”
Am Ende der Konferenz beschlossen die Arbeitsgruppen, dass es von großer Bedeutung ist, dass sich die junge Generation stärker in die Gemeinschaften integriert, um ihre Anliegen aktiv vorantreiben zu können. Außerdem wurden konkrete Empfehlungen an die niederländische Regierung formuliert, beispielsweise in Bezug auf Entwicklungsprogramme in der MENA-Region. Alle Teilnehmer machten Vorschläge für eine zukünftige Zusammenarbeit zwischen ihren Ländern und der niederländischen Regierung. Noha Hussein: „Entwicklung basiert immer auf Synergien und Kooperation. Für Ägypten hoffe ich, dass es immer mehr Initiativen wie SEKEM geben wird, die sich wirklich auf die individuelle Entwicklung innerhalb der Gemeinschaft konzentrieren. Wir haben, und werden auch in Zukunft, verschiedene internationale Aktivitäten anbieten, wodurch eine nachhaltige Zukunft für unsere Kinder geschaffen werden kann.“
Bilder: © Thana Faroq/Het Grote Midden Oosten Platform 2018
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