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Nachhaltigkeitsbericht 2015 – Ökologie
“Nachhaltige Landwirtschaft ist für die Zukunft Ägyptens und der Nachbarländer unverzichtbar. Wir haben hier noch viel Spielraum, um besser zu werden: Wir können die Qualität des Bodens verbessern, Wasser bewusster nutzen und die gesellschaftlichen Strukturen stärken. Aber gleichzeitig müssen wir unser Augenmerk auf eine nachhaltige Finanzierung legen.”
In den vergangenen 38 Jahren hat SEKEM 1628 Feddan (ca. 683 Hektar) Wüstenboden mit organischen und biologisch-dynamische Methoden urbar gemacht und damit in nutzbaren Boden verwandelt. Darüber hinaus kultivieren SEKEMs Bauern mehr als 4000 Feddan (ca. 1680 Hektar) in ganz Ägypten mit nachhaltiger biodynamischer Landwirtschaft.
In einem Land wie Ägypten, das aus mehr als 90% Wüste besteht und in Wasserknappheit lebt, hat eine nachhaltige Landgewinnung eine fundamentale Bedeutung für die Zukunft. Obwohl es den meisten Ägyptern nicht klar ist, haben sie nicht genug Wasser, um ihre Nahrungsversorgung zu sichern und sind dementsprechend stark von Nahrungsmittelimporten abhängig. Mit der schnell wachsenden Bevölkerung Ägyptens erfordert dies sofort innovative Lösungen.
In den vergangenen Jahren hat SEKEM kein zusätzliches Land urbar gemacht (seit den anspruchsvollen Zeiten, die Ägypten seit 2011 durchmacht), aber es konnte es schaffen, den Boden fruchtbar zu halten. Für seine Bemühungen in der “Wiederbelebung der trockenen Länder durch biodynamische Landwirtschaft Methoden” und zur Bekämpfung der Wüstenbildung erhielt SEKEM den Land for Life Award von der Konferenz der Vereinten Nationen zur Bekämpfung von Wüstenbildung 2015.
Seit 38 Jahren ist SEKEM bestrebt Wüstenland durch biodynamische Landwirtschaft nachhaltig urbar zu machen. Das bedeutet, dass die ganze Farm als lebender Organismus gesehen wird.
Tiere nehmen einen fundamentalen Teil in einem gesunden Bauernhofkreis und sind für die biologisch-dynamische Landwirtschaft entscheidend. 2015 konnte SEKEM die Zahl der Tiere erhöhen und war Gastgeber der 19. Demeter International Jahrestreffens, dessen Thema war “Wie können wir Tiere mit Würde in die Zukunft begleiten?”. Ihr Dünger ist ein wichtiger Bestandteil des organischen Kompostes, den SEKEM anstelle von chemischem Dünger verwendet. Das sogenannte “schwarze Gold der Wüste” ist reich an Mikroorganismen und hält den Boden fruchtbar. Dies erhöht die Wasserhaltekapazität und die Mikroorganismen sind unverzichtbar, um Nährstoffe für Pflanzen zur Verfügung zu stellen.
“Wir können damit anfangen mehr Wüsten für die Kultivierung und den Bau von Betrieben urbar zu machen – Ich bin sich das ist möglich. Mehr Menschen sollten von dem Segen profitieren wie wir auch.”
SEKEM konzentriert sich stark auf seine Wasserbilanz, da die Vereinten Nationen voraussagen, dass die Wasserverfügbarkeit bis 2025 sogar auf weniger als 500 Kubikmeter pro Kopf in Ägypten sinken wird. Das bedeutet, dass Ägypten in die Lage versetzt wird in völlige Wasserknappheit zu geraten.
Einige der SEKEM Bauern verwenden Nil Wasser, andere das Grundwasser, je nachdem wo sie sich befinden. SEKEM unternimmt viele Anstrengungen zur Überwachung des Wasserverbrauchs, vor allem durch die Inspektion des Brunnenwasserspiegels, um nur nachhaltige Wassermengen zu entnehmen. SEKEM konnte den Einsatz von Wasser bei der Landwirtschaft im vergangenen Jahr verringern, was ein Ergebnis von hohem Wartungsaufwand und Infrastrukturverbesserungen ist.
Die Kraft der Ägyptischen Sonne
Nicht nur der bewusste Umgang mit Wasser ist wichtig. Basierend auf dem biodynamischen Ansatz der Kultivierung überwacht SEKEM ständig ebenfalls die Auswirkungen auf Luft und Energie. SEKEM fördert daher die Nutzung erneuerbarer Energien. Im Jahr 2015 konnten erste Erfolge erzielt werden. Auf der SEKEM Farm in Wahat El Bahareya wurde 2015 die bis dahin größte durch Solarenergie betriebene Pumpe installiert. Die Photovoltaik-Platten ersetzen einen Diesel-Generator und sind in der Lage, eine Fläche von 60 Feddan (ca. 25 Hektar) mit Dattelpalmen zu bewässern.
Um alle ökologischen Vorgänge weiterzuentwickeln und zu überwachen, beschäftigt SEKEM ein ganzes Team, das sich mit Forschungen und Studien zu verschiedenen ökologischen und landwirtschaftlichen Themen auseinandersetzt: SEKEMs Abteilung für nachhaltige Entwicklung. Eine wichtige Studie, die im Jahr 2015 begann, wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Universität Hohenheim und mit der Unterstützung von SEKEMs deutscher Partnerfirma Davert durchgeführt. Die derzeit sehr populären sogenannten funktionalen “Superfoods” Chia und Quinoa werden in SEKEM mit einem besonderen Fokus auf Wasserverwaltung kultiviert. Beide Arten sind trocken- und salztolerant ePflanzen und scheinen prädestiniert dafür zu sein in der Wüste angebaut zu werden.
Darüber hinaus fanden in SEKEM verschiedene Konferenzen und Veranstaltungen statt, an denen SEKEM-Vertreter teilnahmen, um das Bewusstsein zu schaffen und die derzeitigen landwirtschaftlichen Praktiken zu verbessern (nähere Einzelheiten siehe Soziales Leben).
“Chia und Quinoa können wegen ihrer hohen Wassermangeltoleranz erfolgreich in Ägypten etabliert werden und auch das Einkommen der lokalen Landwirte kann durch den Export der hochwertigen und gefragten Kulturpflanzen erhöht werden.”
Biologische Landwirtschaft, die “glokale Lösung”
Obwohl SEKEM letztes Jahr kein weiteres Land urbar gemacht hat, konnte andere wichtige Ergebnisse festgestellt werden. Mohamed Berry, ein junger Mann, der schon zur SEKEM Schule gegangen ist, arbeitete später auf verschiedenen SEKEM Farmen und war in verschiedene ökologische Projekte eingebunden, sagt: “Ich bin davon überzeugt, dass der ökologische Landbau unsere beste Chance ist, viele der globalen und lokalen Herausforderungen zu bewältigen, denen wir heute gegenüberstehen. Ich nenne es daher die “glokale” Lösung, eine Kombination der beiden Begriffe global und lokal. Es ist entscheidend beides im Blick zu haben.” Die Tatsache, dass die Menschen sich der ökologischen Herausforderungen bewusst werden, denen Ägypten gegenübersteht, wird dazu beitragen, mehr Wüsten für die Zukunft zurückzugewinnen und die Idee der organischen und biodynamischen Landwirtschaft zu verbreiten.
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