SEKEM ist mein Schicksal – es scheint mir wie das exakt passende Teil zum Puzzle meines Lebens.“ Mohammed Berry ist bereits seit dem Kindergarten in SEKEM und kam gleich nach dem Studium der Mathematik und Physik zurück, um in SEKEMs Zentrum für wissenschaftliche Bildung zu arbeiten. Der heute 29-Jährige organisierte dort für SEKEM Schüler und Jugendliche von externen Schulen Projekte, bei denen wissenschaftliche Theorie mit praktischen Aktivitäten verbunden wurde: „Der Zusammenhang zwischen Theorie und Praxis ist ein wichtiger Aspekt für die Entwicklung des Menschen. Das fehlende Bewusstsein darüber stellt eines der größten Probleme im ägyptischen Bildungssystem dar“, erklärt Mohammed.
Der SEKEM Mitarbeiter ist zudem überzeugt davon, dass schöpferisches und praktisches Wirken zur Stärkung und Entwicklung des Selbstwertgefühls beiträgt: „Es hat mich immer stolz gemacht, wenn ich zum Beispiel am Ende des Werkunterrichts etwas in den Händen halten konnte, das ich selber erschaffen hatte“, erinnert sich der junge Ägypter.
Mohammeds großes Interesse an Umweltthemen führte ihn auch nach Dänemark, wo er an einem internationalen Workshop zu globalen Herausforderungen teilnahm. „Ich habe durch meinen Aufenthalt gelernt, wie wichtig es ist, die Dinge von verschiedenen Seiten zu betrachten. Damals erlebte Ägypten eine Revolution und ich merke noch heute, wie sich meine Ansichten von denen vieler meiner Freunde unterscheiden.“
Als Mohammed nach Ägypten zurückkehrte, erwarb er ein weiteres Diplom in Solarenergie und arbeitete dann auf SEKEMs Farm in Minia. Dort beschäftigte er sich nicht nur mit der Landwirtschaft, sondern leitete auch eine eigene Fabrik. Mohammed Berry: „Mir ist klar geworden, dass biologische Landwirtschaft der Ausweg für viele Probleme der heutigen Zeit ist. Ich nenne es „glokale Lösung“, weil man stets lokale als auch globale Aspekte berücksichtigen muss.“ Seit Kurzem arbeitet Mohammed nun mit dem Team für Nachhaltigkeit auf SEKEMs Farm in der Oase Wahat Al Bahareyya und ist dort für Solarenergie-Projekte und Bewässerungssystemen zuständig.
Mohammed Berry ist nicht nur in Ägypten aktiv, sondern kürzlich sogar in Uganda. Dort unterstützt er einen Freund bei einem Wohltätigkeitsprojekt, in dessen Rahmen unter anderem eine Schule, ein Waisenhaus und ein Krankenhaus entstehen sollen. „Es könnte sich beinahe ein kleines SEKEM entwickeln“, lächelt der engagierte junge Mann. „Bei der Gelegenheit habe ich auch noch einmal festgestellt, wie sehr SEKEM meine Art zu denken und zu agieren beeinflusst hat.“ Wie stark Mohammed sich mit SEKEM identifiziert, zeigt ein Zitat seiner Freunde: Sie scherzen regelmäßig: „Schaut mal auf die Innenseite seiner Hände. Dort steht geschrieben: ‘Made in SEKEM‘“.